Foto Öland: Joachim Grusell
Morgendämmerung, Südliches Öland
Gleichermaßen unglaublich schön und melancholisch rätselhaft. Wenn das öländische Morgenlicht auf die Dämmerung trifft, geschieht etwas. Die Landschaft scheint sich aufzutürmen und in verschiedenen Schichten von bleichem Eisblau bis ins tiefste Blauschwarz zu offenbaren. Manchmal mit deutlich definierten Nuancen zwischen Dunst, Alvar, Steinmauern, Horizont, Meer und Himmel. Manchmal mit weichen Tönen und kaum spürbaren Übergängen. Gleichzeitig unheimlich und betörend schön. Wenn eine Designerin sich zwischen diesem Gefühl und Naturerlebnis befindet, geschieht etwas.
„Wenn ich mich auf dieses flache Alvar lege, will ich mit der Natur und den Düften, den warmen Steinen mit würzigen Kräutern und frischen Flechten verschmelzen. Im Herbst das Ruhende, mit erdigen dunklen Mineralien Vermodernde.”
Designerin Maja Lindahl.
Weiche Farben, die in matte und glänzende Glasuren zusammenfließen.
Kristin Kaspersen und Maja Lindahl.
Im Gestaltungsprozess des Service Morgon Grå werden Eindrücke und Erinnerungen schichtweise wie das Licht jenes besonderen öländischen Morgens aufeinandergestapelt. Die Designerinnen Maja Lindahl und Kristin Kaspersen begegnen sich im Gestaltungsprozess mit ihren unterschiedlichen Referenzen und Gedanken.
„Mamma deckte den Frühstückstisch am Vorabend, damit man nur noch das Essen hinstellen musste, alles andere war bereits gedeckt, Tassen, Servietten, Teller und neue Kerzen in den Kerzenhaltern. Als ich von zuhause wegzog, habe ich das mitgenommen. Ganz gleich, ob ich allein bin oder mit meinen Kindern, decke ich den Frühstückstisch am Vorabend.” Kristin Kaspersen
Kopp in Blush (Spiegel mit Kratzer)
„Der Schritt zu Keramik und Ton in ihrer ursprünglichen Form ist nicht weit. Vom Boden aufgenommen. Vom Menschen in Jahrtausenden bearbeitet. Formen, verzieren und brennen.” Hannah Paradis
Die Kollektion enthält einen Anflug von japanischem Designdenken mit seiner zurückhaltenden Ästhetik. Das Schöne zeichnet sich deutlich im Einfachen ab. Es ist nicht ganz abwegig, Morgon Grå und Paradismorgon als ”öländischen Zen” zu bezeichnen.
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Kalk, Grå und Grafit
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„Die Teile einfach so verwenden wie man will. Die Suppe aus einem Becher trinken, den Kaffee aus einem Glas, kleine Früchte auf einer Schale. Smoothie aus einer Kaffeetasse. Aufheben & aufbewahren mit und ohne Deckel. Auf meinem Frühstückstisch mische ich alle Formen und Farben.” Maja Lindahl
Morgon Grå/Paradismorgon: Vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung.
Alle Mahlzeiten und Begegnungen des Tages.
Morgon Grå ist der Beginn des Tages und wurde auch der Beginn einer Designreise; Paradismorgon. Die gleiche Grundphilosophie kommt nun während aller Mahlzeiten des Tages zum Ausdruck. Die Farbskala ist immer noch öländisch, passt sich aber eher all den warmen Erdfarben der Natur an.
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Havre, Natur und Grafit.
Wo sich Himmel und Meer begegnen, verschmelzen, wie in einem Aquarell zusammenfließen. Das flache Öland, die ruhige Variation am Horizont und die Linie, manchmal fließend, Ton in Ton, oder wie Nebelschwaden. Eine einfache Geste, entstanden zwischen Pinselstrichen und Glasur. Kleine Schwankungen genau wie in der Natur. Ton und Erde geben Nahrung für Obst und Gemüse, rote Bete, Artischocken, Kartoffeln. Und Pflanzen wie Flechten, Mauerpfeffer, niedrig wachsende Heidepflanzen. Das Zusammenspiel von Erde und...Licht, die beinahe steppenartige Landschaft kann von Grautönen ins Goldene changieren.
Kalk, Grå und Grafit.
Nichts stört auf Öland. Die schöne Landschaft zeigt sich unendlich und ist grenzenlos.